Anmerkung im Zusammenhang mit einer provisorischen Überarbeitung der Webpräsenz des Gedankenschmied-Projekts:
Dieser erst Jahre nach dem Interview, am 5. Dezember 2010, erschienene Artikel beleuchtet eine mir damals unbekannte Dimension innerhalb der wissenschaftlichen, bzw. gesamtgesellschaftlichen Kommunikation des Herrn Prof. Rössler, welche auch aus dem Kontext des Interviews nicht ersichtlich war. Damals war ich, zudem ohne die wissenschaftlichen Hintergründe deklinieren zu können, lediglich um die Möglichkeit einer spontanen Implusion unseres Planeten, bzw. der kostbaren Galaxie besorgt. Was am hier verlinkten Artikel jedoch auffällt, ist, dass er offenlichtlich lediglich auf die anscheinend mit diversen Traumata behaftete biographische Vergangenheit des tübinger Wissenschaftlers rekuriert, ohne auf dessen wissenschaftliche Argumente Bezug zu nehmen: lhc-widerstand (https://www.relativ-kritisch.net/blog/lhc-widerstand/otto-e-rossler-die-vergangenheit-deren-entsorgung-und-der-„jud“)
Folgender Artikel: Kein weltuntergang - khc ist sicher ( https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2008/08/06/kein-weltuntergang-lhc-ist-sicher ) versuchte schon damals, 2008, unter Verweis auf wissenschaftliche Gutachen und Sicherheitsberichte, die teils durch Herrn Prof. Rössler entwickelten Sicherheitsbedenken zu beschwichtigen, jedoch steht auch im Jahre 2022 meines Erachtens noch immer die Frage im Raum, ob man bei begründeten Bedenken (sofern sie denn begründet sind) den sich global beschleunigenden wissenschaftlichen Erkenntnisdrang, nicht in der Tat aktiv verlangsamen sollte? Was wäre denn, wenn die Welt aufgrund eines in 2008 vorschnell befriedigten "Erkenntnisdrangs" nun wider Erwarten doch noch innerhalb der nächsten 30 Jahre wegen eines selbst erzeugten schwarzen Loches implodiert? Das grundsätzliche Prinzip des Innehaltens, Langsamkeit als Kulturtechnik, etwa ein wiederkehrendes, erneutes Hinterfragen vermeintlicher Konstanten der Wissenschaft, könnte sich in manchen Fällen durchaus auch als eine Katharsis herausstellen, die im besten Fall zu gewogeneren Enscheidungen, zu bedachtem, ganzheitlichem Herangehen führt. Die jüngsten Ereignisse der letzten zwei Jahre zeigen, wohin eine dichte Verzahnung zwischen Politik, Medien, Wissenschaft, ThinkTanks, Lobbyisten, Privatwirtschaft und Industrie führen kann. Vorschnelle Lösungen sind in seltensten Fällen nachhaltig. Dies betrifft verschiedenste Bereiche der gegenwärtigen Wissenschaften, sei es Physik, Chemie, Medizintechnik, Nahrungsmitteltechnik, Energieversorgung, Umwelt- und Verpackungstechniken, Nanotechnologie, Funktechnologie, Nachrichtentechnologie, Finanztechnologie, Medientechnologie, Kriegstechnologie etc. - jeweils in Überschneidung - und eigentlich auch sonst jede unter symptomaischem Konkurrenzdenken und daraus resultierendem "Fortschritts-Druck" entwickelte industrielle Massenproduktion. Es ist wie seit jeh das Ungleichgewicht zwischen technischer (maschninell reproduzierbarer) und spiritueller (nur individuell zu verwirklichender) Evolution, welches zunehmend zu nicht mehr zu verantwortenden Asymmetrien - nicht zuletzt sozialer und biologischer Natur - auf unserem blauen Planeten führt.
SSMIDD, am 24.4.2022 in Berlin
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